Wertvolle Tipps für den Kohle-Griller

HOLZKOHLE

Holzkohle ist beim Grillen und Outdoorcooking sehr vielseitig einsetzbar und verleiht dem Grillgut einen besonders aromatischen Geschmack.

Auf die Herstellung und physikalische Eigenschaften möchte ich hier nicht groß eingehen. Wen das interessiert, der findet dazu reichlich Beiträge und Fachliteratur!

Vielmehr gebe ich Euch ein paar Informationen über Erkennungsmerkmale, die Qualität, den Einsatzbereich und die Handhabung!


Was solltest Du beim Kauf beachten

Holzkohle ist schwarz und die Struktur des Holzes ist klar zu erkennen – aber es gibt qualitative Unterschiede! Achtet beim Kauf schon darauf, das die Kohle feuchtefrei gelagert ist. Auch Ihr solltet die Möglichkeit zu Hause haben, Holzkohle trocken unterzubringen. Verpackungseinheiten gibt es von 2,5 bis 20 Kg, aber eines haben alle gemeinsam – Du kannst nicht reinschauen! Schüttelt den Beutel und achte auf den Klang. Die Holzkohle ist umso hochwertiger, je gläserne das Geräusch dabei klingt. Holzkohle sollte aus Hartholz gewonnen sein ( z.B. Buche oder Quebrachobaum). Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Größe der Holzkohlestücke, da größere Stücke länger und ergiebiger glühen als kleine! Bei hochwertigen Produkten weist der Hersteller dies auf der Verpackung aus! ( z.B. 40 – 200mm, Steakhousekohle, etc.). Gute Holzkohle qualmt beim entzünden nur sehr wenig. Meist sind es ungünstige Grillanzünder, die den Qualm verursachen!


Für welchen Grill eignet sich Holzkohle

Holzkohle ist ein echter Allrounder, den Du in allen Grills verwenden kannst. Unter offenen Grillflächen (z.B. einem Schwenkgrill), im Kugelgrill, im Keramikgrill und sogar für den Kohle-Einsatz in einem Gasgrill. Beim „Caveman-Style“, wird das Grillgut sogar direkt auf die glühende Holzkohle gelegt – ganz ohne Grill.


Wann eignet sich Holzkohle besonders gut

Holzkohle ist vergleichbar leicht zu entzünden und entwickelt innerhalb einer halben Stunde sehr hohe Temperaturen (bis zu 800°C), die mit Holzkohlebriketts nicht erreicht werden können. Dafür muss man bei der Brenndauer Abstriche machen ( etwa 1 bis 2 Stunden max.) und ggf. Kohle nachlegen! Auf einen längere Zeitraum lässt sich daher die Hitze nur schwer kontrollieren! Aus diesem Grund eignet sie sich besonders gut für das direkte Grillen bei hoher Hitze. So könnt Ihr z. B. bei einem Steak die unbedingt gewünschten Grillmuster und damit verbundenen Röstaromen erzeugen.

Ausnahmefall ist hier der Keramikgrill, der ausschließlich mit Holzkohle betrieben wird und dabei alle Temperaturbereiche abdecken kann!


Es gibt diverse Möglichkeiten Holzkohle zu entzünden – darauf gehe ich gleich im folgenden Abschnitt ein!


Nach dem Grillen – entsorgen oder wieder verwenden

Benutzte Holzkohle, die nach dem Grillen nicht mehr benötigt wird, kannst Du beim nächsten Mal wiederverwenden! Indem Du die Luftzufuhr in Deinem Grill stoppst (alle Regler am Grill schließen), erstickst Du die Glut. Nach dem Abkühlen klopfst Du die Asche einfach von den Kohlen ab und vermischst das Übrige beim kommenden Einsatz mit frischen Kohlen! So kannst Du auch beim Grillen nachhaltig und zugleich noch Sparfuchs sein! Die angefallene Asche kannst Du im Restmüll oder in der Biotonne entsorgen.

Holzkohle entzünden

DAS GLUTNEST

Um ein Glutnest vorzubereiten, schüttest Du die gewünschte Menge Kohle auf einen Haufen und ziehst in der Mitte eine Mulde auseinander. Das Ganze sollte nun aussehen, wie ein Mini-Vulkan. Hier hinein legst Du nun einen Grillanzünder und zündest ihn an. Versuche nun mit passenden Kohlenstücken ein lockeres Dach über der Flamme zu bauen. Gib der Kohle ca. 10 Minuten und schon hast Du das gewünschte Glutnest. Nutzt Du hierfür ein Grill mit Deckel, lass diesen bitte offen, damit genug Sauerstoff zur Verfügung steht! Wenn genug Glut vorhanden ist, kannst Du diese mit den übrigen Kohlen vermischen. ACHTUNG – auch wenn manche Kohlenstücke noch schwarz sind und scheinbar nicht glühen, solltest Du nicht auf die Idee kommen, sie mit bloßen Fingern anzupacken ( die können schon furchtbar heiß sein!!!). Hierfür empfehle ich Dir unbedingt eine Kohlenzange oder Ähnliches!

DER ANZÜNDKAMIN

Als Kohlegriller gehört der Anzündkamin unbedingt zu den „Musthaves“ Deines Grillzubehörs!

Die Handhabung ist denkbar einfach. Fülle die benötigte Kohlenmenge ein, entzünde ein oder zwei Grillanzünder und stelle den gefüllten Anzündkamin mittig darüber. Wenn die obersten Kohlen eine grauweisse Oberfläche haben (das dauert max. 15 Minuten), kannst Du sie in den Grill umfüllen.

ACHTUNG – Nutze zum Aufstellen des Kamins eine stand- und feuerfeste Fläche, wie z.B. eine Steinplatte oder einen Feuertisch aus Stahl. Trage außerdem hitzebeständige Handschuhe, sobald Du den Anzündkamin anpackst, um einer Verbrennung vorzubeugen! Die meisten Modelle haben zwar einen kleinen Hitzeschild vor dem Griff, aber dennoch entstehen hier sehr hohe Temperaturen!

DER LOOFTLIGHTER

Der Looftlighter ist eine Art Heißluftföhn und benötigt in der Regel Strom. Auch hier entfachst du ein Glutnest, nur dass Du keinen Grillanzünder benutzt, sondern die Spitze vom Looftlighter direkt in die Mitte der Kohlenschüttung drückst und diesen startest. Schon nach wenigen Sekunden hörst Du es knistern und kannst die ersten Funken sehen! Wenn Du ausreichend Glutstellen erkennen kannst, ziehst Du den laufenden Looftlighter ein Stück weg von der Glut und erhöhst so die Föhnwirkung!

ACHTUNG – hier können ganz schön die Funken fliegen! Schau, dass Du mit den Augen ausreichen Abstand hältst (evt. besitzt Du eine Schutzbrille) und trage nicht unbedingt Deinen besten Zwirn!

GRILLANZÜNDER

Klassische Grillanzünder bietet der Markt in diversen Ausführungen. 

Holzwolle Anzünder (aus Naturholzspänen und Wachs)

ökologische Anzündwürfel (braun, bestehen aus gepresstem Holzmehl und Wachs)

Anzündwürfel auf Paraffinbasis (weiss)

Flüssige Grillanzünder

Hier möchte ich lediglich meine persönliche Erfahrung teilen! Mein Favorit ist ganz klar die Holzwolle! Sie ist leicht entflammbar, brennt ausreichend lange, qualmt kaum und ist geruchsneutral (anders als die Cubes auf Paraffinbasis). Vom Flüssiganzünder möchte ich abraten.

Im Übrigen ist Brennspiritus kein Anzünder, sondern ein Brandbeschleuniger! Finger weg davon – denn hier besteht Explosionsgefahr!!!

HOLZKOHLEBRIKETTS

Die typischen, eierförmigen Holzkohlebriketts bestehen aus Holzkohlenstaub, der unter Zugabe eines natürlichen Bindemittels (meist basierend auf Wasser mit Kartoffel- oder Maisstärke), unter hohem Druck verpresst werden.

Es gibt aber auch Stabbriketts, bei denen anstatt dem Kohlenstaub Holzspäne und Sägemehl verwendet werden.

Was solltest Du beim Kauf beachten

Tut Euch selber den Gefallen und besorgt Euch hochwertig Holzkohlebriketts!

Ein Anteil an Weichholz und Fremdstoffen vermindert die Brenndauer enorm. Verunreinigungen, oder gar das Beimischen von Braunkohlenstaub führen ebenfalls zu schlechteren Brennwerten und sorgen dazu noch für unerwünschten Qualm, Gestank und Funkenschlag!

Die Hersteller machen dazu Angaben auf der Verpackung.

Für welchen Grill eignen sich Holzkohlebriketts

Holzkohlebriketts eignen sich hervorragend für den Kugelgrill. Durch unterschiedliche Anordnungen der Kohlen im Grill, könnt Ihr Euch direkte, oder indirekt Zonen einrichten und zwischen 150 – 275 °C arbeiten.

Mit der sogenannten Minion-Ring-Methode habt Ihr sogar die Möglichkeit, bis zu 12 Stunden eine konstante Temperatur zwischen 110 – 120°C zu halten!

Auch für das klassische Dutchovencooking (Garen oder Backen in einem geschlossenen, gußeisernen Topf) eignen sich die Briketts perfekt! Sie werden dafür unter und/oder über den DO verteilt!

Wann eignen sich Holzkohlebriketts besonders gut

Durch eine wesentlich höhere Dichte, erhöht sich die Brenndauer je nach Hersteller auf 3 – 4,5 Stunden. Die erzielten Temperaturen liegen mit bis zu 275 °C allerdings deutlich unter denen von Holzkohle.

Aufgrund der gleichmäßige Form und Größe der einzelnen Briketts, lassen sie sich im Grill gleichmäßig verteilen und glühen gleichzeitig durch. Dies sorgt für eine homogen Temperatur im Grill, die sich gut kontrollieren lässt!

Deshalb eignen sie sich bestens für das Grillen über einen längeren Zeitraum oder sogenannte „Longjobs“!

Wie entzündest Du Holzkohlebriketts

Briketts sind schwerer entflammbar als Holzkohle! Ein Anzündkamin eignet sich wohl am Besten, um die Kohlen darin vorzuglühen und sie dann erst im Grill zu verteilen! Fülle dazu einfach die benötigte Kohlenmenge ein, entzünde ein oder zwei Grillanzünder und stelle den gefüllten Anzündkamin mittig darüber. Wenn die obersten Kohlen eine grauweisse Oberfläche haben, kannst Du sie in den Grill umfüllen. Dies dauert, je nachdem wie windig der Anzündkamin steht und wie hoch Du ihn gefüllt hast, zwischen 15 und 30 Minuten.

Nach dem Grillen – entsorgen oder wiederverwenden

Ebenso, wie auch bei der Holzkohle, lassen sich noch nicht ausgeglühte Briketts wiederverwenden!

Indem Du die Luftzufuhr in Deinem Grill stoppst (alle Regler am Grill schließen), erstickst Du die Glut. Nach dem Abkühlen klopfst Du die Asche einfach von den Kohlen ab und vermischst das Übrige beim kommenden Einsatz mit frischen Kohlen! So kannst Du auch beim Grillen nachhaltig und zudem noch Sparfuchs sein! Die angefallene Asche kannst Du im Restmüll oder in der Biotonne entsorgen. Im Vergleich zur Holzkohle hinterlassen Holzkohlebriketts nach Ihrer Nutzung deutlich weniger Asche.

KOKOS- &

BAMBUSBRIKETTS

Kokos- und Bambusbriketts –

eine lohnende Alternative!

Bambusbriketts bestehen aus Bambusspänen und kommen auf Grund Ihrer Inhaltsstoffe beim Verpressen ganz ohne zusätzliches Bindemittel aus!

Bei Kokosbriketts hingegen, werden gemahlene Kokosnussschalen mit einem pflanzlichen Bindemittel verpresst.

Beide sind erhältlich in Ei-, Cube-, Zylinder- oder Strangform und in unterschiedlichsten Verpackungseinheiten.

Was solltest Du beim Kauf beachten

Dies Briketts sind scheinbar teurer als andere. Bedenkt man aber, dass der Mengenbedarf wegen Ihrer hervorragenden Brenneigenschaften reduziert wird, relativiert sich der Anschaffungspreis.

DIN-Normen geben Dir die Sicherheit, dass Verunreinigungen durch Insektizide, Dünger oder anderen Giftstoffe ausgeschlossen sind.


Für welchen Grill eignen sich Bambus- und Kokosbriketts

Wie auch die Holzkohlebriketts, eignen sich die beiden Sorten sehr gut für den Einsatz im Kugelgrill und das klassische Dutchovencooking, mit Kohlen unter und/oder über den DO.


Wann eignen sich Bambus- und Kokosbriketts besonders gut

Man kann behaupten, dass Bambus- und Kokosbriketts die Eigenschaften von Holzkohle und Holzkohlebriketts nahezu vereinen. Hohe Temperaturentwicklung (bis 800°C) auf der einen – und die lange Brenndauer auf der anderen Seite. Manche Hersteller machen Angaben bis zu 12 Stunden – meine Erfahrungen liegen da allerdings eher bei ca. 6 Stunden. Beide brennen nahezu rauch- und geruchsneutral.

Ob also eine längere „Steak-Session“, Pizza oder ein „Longjob“ geplant ist, in allen Fällen werden Dich diese Briketts zufrieden stellen!


Wie entzündest Du Bambus- und Kokosbriketts

Auch bei diesen beiden Kandidaten eignet sich ein Anzündkamin wohl am Besten, um die Kohlen darin vorzuglühen und sie dann erst im Grill zu verteilen! Fülle dazu einfach die benötigte Kohlenmenge ein, entzünde ein oder zwei Grillanzünder und stelle den gefüllten Anzündkamin mittig darüber. Wenn die obersten Kohlen eine grauweisse Oberfläche haben, kannst Du sie in den Grill umfüllen. Dies dauert, je nachdem wie windig der Anzündkamin steht und wie hoch Du ihn gefüllt hast, nur etwa 10 – 15 Minuten.


Nach dem Grillen – entsorgen oder wiederverwenden

Auch diese Briketts lassen sich hervorragend Wiederverwenden, wenn sie beim letzte Einsatz nicht ganz verglüht wurden!

Indem Du die Luftzufuhr in Deinem Grill stoppst (alle Regler am Grill schließen), erstickst Du die Glut. Nach dem Abkühlen klopfst Du die Asche einfach von den Kohlen ab und vermischst das Übrige beim kommenden Einsatz mit frischen Kohlen! So kannst Du auch beim Grillen nachhaltig und zudem noch Sparfuchs sein! Die angefallene Asche kannst Du im Restmüll oder in der Biotonne entsorgen. Bei Kokos- und Bambus-Briketts bleiben nach Ihrer Nutzung, im Vergleich zu andern Briketts, deutlich weniger Rückstände über, was auf eine sehr effektive Verbrennung hindeutet!